Als ich dachte, ich würde in die Vergangenheit reisen und in der
Zukunft landete
Eine Reise nach China
Als
wir nach 30 Stunden Reise endlich in unsere Betten fielen, waren wir unendlich
erschöpft und zufrieden.
Wir
hatten erste Sprachhürden gemeistert und unsere Freunde, die wir in der ersten
Woche besuchten in die Arme geschlossen.
Der
Hinflug nach Bejing war schon ganz in chinesisch kultureller Hand. Es wurde
geschnattert und herum gelaufen, wie ich das von anderen Flügen nicht kannte.
Außerdem
aßen die Fluggäste ihr mitgebrachtes Essen. Vor allen Dingen Kerne und
Trockennudeln, die mit heißem Wasser aufgeschüttet wurden.
In
Bejing verließen wir den Flughafen und mussten einen Anschlußflug nach
Chanchung bekommen, wo unsere Freunde leben. Eine kleine Stadt von elf
Millionen Einwohnern.
Als
wir vor den Bussen standen, die uns vielleicht zu dem Gate bringen würden, das
wir benötigten, war ich ratlos. Wir wussten, dass wir den Bus Nummer fünf
nehmen mussten.
Doch
auf der Anzeigentafel am Bus stand alles auf chinesisch. Ich drehte mich zu
meinem Mann um. Der zeigte fröhlich auf den Bus.
Ich
sah hin und fragte, woher er denn wisse, dass das der richtige Bus war. Er
drehte sich zu mir um und sagte:“ Steht doch drauf.“ Ich wandte mich wieder zum
Bus und las Chinesisch.
Ich
drehte mich zu ihm. „Kannst du chinesisch?“
„Nee,
steht doch in Englisch drauf. Wo siehst du chinesisch?“
Dann
sahen wir einmal gemiensam auf die Anzeigetafel und erkannten unseren Irrtum.
Die Anzeige wechselte von Chinsesisch zu
Englisch. Wir hatten nur immer abwechselnd im falschen Moment darauf geschaut.
Da
wussten wir, dass man in China auch ganz gut ohne Sprachkenntnisse zurechtkommt,
zumindest wenn man öffentliche Gebäude und Plätze besucht. Flughäfen, Bahnhöfe
und Museen schilderten meistens alles in Chinesisch und Englisch aus.
Trotzdem
waren wir froh, dass wir in der ersten Woche an der Hand genommen wurden. Unsere
Freunde hatten sich schon gut in diese fremde Kultur eingelebt.
Wir
fuhren mit dem Bus. Jeder Bus wird von dem Busfahrer gemietet und er oder sie
gestaltet den Bus nach gut dünken. Deshalb war schon dieses erste Erlebnis ein
großer Spaß. Verziert mit Plastikblumen, Weinreben, Aufklebern, Plakaten wurde
der Arbeitsplatz zum, Wohnzimmer nicht nur für den Fahrer.
Die
Chinesen im Bus freuten sich über uns, es wurde gelacht, man versuchte Nummern
auszutauschen. Doch leider hatte ich noch kein W- Chat und Whatsapp ist in
China nicht verbreitet, sagen wir es einmal so.
Mit
einer sympathischen, jungen Frau gestikulierten, lächelten und kommunizierten
wir so gänzlich ohne gemeinsame Sprache.
Changchun
ist die Hauptstadt der Provinz Jilin in der Nähe der Stadt Harbin, die durch
ihre Eisskulpturen bekannt ist. Sie befindet sich im Nordosten Chinas.
Im
Sommer quälen Temperaturen bis 40 Grad plus, im Winter dasselbe in Minusgraden.
Die Stadt ist reich an Kultur und Freizeitmöglichkeiten, touristisch aber
gänzlich unberührt. Das, obwohl man zum Beispiel das Museum und den Palast von
Manchukuo besuchen kann. Bekannt als Wohnort des letzten Kaisers Puyi während
seiner Zeit als „Marionettenkaiser der Japaner“ in der Mandschurei.
Man
kann gut einen Tag in der weitläufigen Anlage verbringen. Gärten, Gebäude und
ein kleiner Teich machen den Tag zu einem Erlebnis.
Zu
diesem Thema sollte man sich vorher in Fachliteratur das nötige Wissen anlesen.
An
einem anderen Tag besuchten wir den Sculpturen Park und das Museum. Changchun
World Sculpture Park.
Eine
Sammlung östlicher und westlicher Skulpturen in einem schönen Park,
Sonnenschein, Seen, Kontemplation.
Unbedingt
einen Ausflug wert.
Der
Nanhu Park bietet den Hitzegeplagten Großstädtern und uns eine Atempause. In
seiner Mitte liegt ein großer See, Seerosenblätter bedeckt, mit kleinen Booten
befahrbar. Es gibt Karussells und Pagoden, Abends Tanz und Musik. Das Restaurant,
in dem wir Pekingente aßen liegt gegenüber.
Ich
aß so viele karamellisierte Süßkartoffeln, dass ich meine Zähne nicht mehr
auseinander bekam. Lecker.
Wir
besuchten den Zoo in Changchun. Es gibt Tiger und Bären und eine Tiershow wie
in den 50ern in Deutschland. Nun ja. Aber auch zwei Pandas.
Der
Zoo liegt schön in einem Park. Ein Bambushain, Schaukeln zum Entspannen auch
für die Großen und einen kühlen Tag zum Erholen.
Changchun
ist eine Großstadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten, Parks und Museen. Nicht
weit von interessanten Ausflugzielen entfernt und touristisch meiner Meinung
nach unterschätzt.
Wir
haben uns sehr wohl gefühlt, erregten viel Aufmerksamkeit und lernten uns in
einer chinesischen Großstadt zurechtzufinden. Das Beste war natürlich, unsere
Freunde zu sehen. Nach einer Woche zogen wir dann weiter hinaus in die Welt und
zogen mitten ins Herz von Beijing. In der Altstadt der Hauptstadt fanden wir
ein wunderbares Hotel und waren trotzdem vom echten Leben umgeben.Wie lange
noch Menschen in diesen verwinkelten, kleinen Häusern ohne sanitäre Anlagen
leben, (die befinden sich in Gemeinschaftstoiletten/Dusch- Häuschen), weiß man
nicht, denn der Altstädter zieht gerne in neue Häuser mit Heizung, Toiletten
und Dusche. So wurde es uns gesagt.
Die
Altstädte, so wie Tempel und Paläste werden aufgebarbeitet und renoviert, wenn
nicht ganz neu aufgebaut. Man erinnert sich seines kulturellen Erbes. Es zieht
Touristen an und zeugt von Größe.